EU-Cookie-Regulierungswahnsinn — Apr 15, 2013, 9:09 am
Ich erinnere mich noch genau, als ich als unbedarfter Web-Dümmling mich das erste Mal mit dem Thema Cookies beschäftigt habe. Das muss wohl Anfang dieses Jahrtausends gewesen sein, als ich erfuhr, dass Textdateien von Internetseiten auf dem eigenen Rechner abgelegt werden. Von einer Internetseite auf meinen Rechner?! Wie kann/darf das denn sein?! Wenn das keine Sicherheitslücken hervorruft!

Der Schock war aber schnell genommen, als ich mich über das Thema etwas informiert habe. Denn diese Kekse sind ganz harmlos und machen nur das Leben einfach. Für Seitenbesucher und -betreiber, indem es sich Dinge wie Benutzername oder Spracheinstellungen merkt. Allerdings wenig technisch versiert und informiert zeigt sich in meinen Augen die EU. Irgendwie habe ich deren Bemutterung zum Selbstbeschäftigungszweck etwas satt. Deswegen wollte ich auch mein Kommentar kurz in den Weiten des Webs einbringen.

Die EU sagt: Die Kinder dürfen keine Kekse mehr haben und wenn, nur die biologischen Dinkelplätzchen. Das gilt ab sofort für jeden Haushalt! Ansonsten muss zuvor ein Formular unterschrieben werden, dass man tatsächlich andere Kekse essen möchte.

Doch sollten Rechner nicht eigentlich von zurechnugsfähigen, erwachsenen Menschen betreut werden? Wieso darf man nicht selbst über die Kekse entscheiden? Wieso wird man auf die trockene Dinkelspäne runterreguliert? Außerdem ist die EU ein kleiner Fleck im Internet. Ein anderes Land wird einen solchen Irrsinn wohl kaum mitmachen. Wähnt man sich dann auf EU-externen Seiten eventuell sogar in falscher Sicherheit (wenn man hier angesichts übersteigerter Phobie überhaupt von Sicherheit reden darf)?

Ein Cookie kann sicherlich verwendet werden, um das Surfverhalten eines Nutzers zu verfolgen (Tracking-Cookie). So holt einen nach gewisser Zeit eine, dem Suchverhalten entsprechende Werbeanzeige im Netz wieder ein. Zwar finde ich das selbst nicht sehr problematisch, allerdings kann ich verstehen, dass die Datensammelwut von manchen Unternehmen reguliert werden könnte.

Aber wieso um alles auf der Welt auf diese Weise?
Dann verbietet doch lieber EU-Unternehmen direkt das Datensammeln mit Tracking-Cookies und stellt sie gegenüber dem internationalen Wettbewerb schlecht. Komischerweise ist das nicht passiert (letzte Selbsterhaltungstriebe der EU?).
Jetzt sollen alle mit den Keksformularen genervt werden, wobei geschätzte 95% eine Nachfrage für Schwachsinn halten würden. Wozu auch? Alle modernen Browser bieten Inkognito-Modi an, mit denen kein Cookie von Dauer ist. Zudem kann man die Cookie-Einstellungen im Browser leicht herunterregulieren.

Wenn man dennoch immer vom DAU (dümmst anzunehmenden User) ausgehen muss, könnten eben Rechner in der EU mit einer Browsereinstellung ausgeliefert werden, die bei jedem Seitenaufruf mit Cookies danach fragt, welche Kekse auf den Tisch kommen dürfen und eine kurze Information anbietet. Das erspart zumindest den Arbeitsaufwand von Seite der Webmaster, die sonst eine ins Layout eingepasste Nachfrage erstellen müssten. Das sieht dann nicht sehr schön aus, aber so kann zumindest jeder den Mehrgewinn dieses EU-fabrizierten Scheusals erkennen.
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