Interessant wäre zu erfahren, ob es in der Antike eine Vorstellung gab, die dem Begriff des 20. Jahrhunderts (in etwa) entsprach. Subconscientia wurde damals sicher nicht verwendet. ??
Daß in der Antike ein Konzept un(ter)bewußter handlungsleitender Impulse existierte, bezweifle ich. Doch die Frage ist mit „subconscientia“ im Grunde beantwortet, auch wenn dies kein antiker Begriff ist.
Es müßte dann das Wirken von Göttern und Geistern sein - aber das ergibt ja wenig für ein Konzept des Unterbewußtseins. Daß es aus der Vernunft nicht erklärliche Verhaltensweisen gibt, ja, das wußte man damals schon.
Immer, wenn der Mensch sich etwas nicht verstandesmäßig erkären kann,
führt er höhere Mächte, Götter, Geister an.
Die ollen Griechen beschritten da Neuland...
:-p
Ovid schreibt bei der jungen Medea, glaube ich:
...inscius crevit amor.
Unbewusst wuchs die Liebe. (Die Stelle müsste ich nachschlagen.)
Jedenfalls Ovid hält es für gegeben, dass der Akteur von seinen unbewussten Handlungsmotiven n i c h t s mitkriegt. Aber das ist auch Ovid, der Moderne. Euripides, denke ich, schaut auch tiefer, als uns lieb ist.
Sehr lange habe ich mich nicht mehr damit beschäftigt, sodass mir nicht einmal mehr klar ist, inwieweit sich das Unbewusste/Unterbewusstsein vom Begriff des kollektiven (Un)Bewussten abgrenzt. Was ist am Unbewussten/Unterbewusstsein individuell, was kollektiv? Gibt es hier Psychologen?