Hi :) ich möchte mir ein Tattoo stechen lassen, habe den Spruch aber nur auf deutsch gefunden und google übersetzer vertrau ich nicht so ganz ^^ vielen lieben Dank wenn ich das hier Profis anvertrauen darf: Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen!
MfG Jenny
librum legere ist die klassische Form: ein Buch lesen oder in einem Buch lesen. in libro legere ist neulateinisch, wenn man strenge Kriterien anlegt. in libro fabulas legere wäre auch wieder klassisch, da ein Akk.objekt zugesetzt ist.
Die Frage ist halt immer, ob man, wie in lateinischen Stilübungen, strenge klassische Kriterien anlegt oder nicht.
Seht Ihr es nicht als relevant an, daß es sich hier dem Anschein nach um ein Augustinus-Zitat handelt, zu dem es dann ja eine lateinische Original-Version geben muß?
@Lateinhelfer:
Denk an Jenny: Sie sucht eine definitiv richtige Antwort (und kann vermutlich kein Latein).
Sie wartet auf eine Bestätigung, Erteile nun deinen Segen zu einer „solutio tattoo-bilis“ ist. :))
@Graeculus:
Ich finde die Stelle nicht. Dürfte nicht so einfach sein, vermute ich.
@Graeculus: Das Original hätte natürlich Priorität, aber ich habe es nicht gefunden. Vielleicht findet es ja noch jemand hier (vieleicht filix).
@gast0807: Deine Version mit ..quem.. ist sicher zu empfehlen.
Ich rate, nicht allzuviel Energie auf die Suche nach einer Originalstelle zu verwenden. Solche Fake-Zitate sind uns hier im Forum ja schon oft genug serviert worden.
Die Menschen finden einen Satz, der mit „Aurelius Augustinus, Kirchenlehrer“ unterschrieben ist, eben tendenziell nachdenkenswerter als einen, den man mit „Manfred Kasuppke, Busfahrer“ unterzeichnet.
Dass hier ein Fake-Zitat vorliegt, glaube ich nicht. Das Zitat passt schon zu dem Kirchenlehrer. Es zu finden ist allerdings wohl aussichtlos angesichts der Zahl und des Umfangs seiner Schriften. Es könnte aus allen möglichen Werken stammen.
Tatsächlich? Zu dem Mann, der über seinen Vater klagt: multorum enim civium longe opulentiorum nullum tale negotium pro liberis erat, cum interea non satageret idem pater qualis crescerem tibi aut quam castus essem, dummodo essem disertus, vel desertus potius a cultura tua, deus, qui es unus verus et bonus dominus agri tui, cordis mei. [conf. 2, 3, 5]
Oder: quin immo ubi me ille pater in balneis vidit pubescentem et inquieta indutum adulescentia, quasi iam ex hoc in nepotes gestiret, gaudens matri indicavit, gaudens vinulentia in qua te iste mundus oblitus est creatorem suum et creaturam tuam pro te amavit, de vino invisibili perversae atque inclinatae in ima voluntatis suae. [conf. 2, 3, 6]
Auffällig ist, dass das angebliche Zitat in der Google Büchersuche nicht vor 2006 auftaucht.
Es fehlt ohnehin noch die Interpretation des Satzes, der ohne Kontext ambivalent bleibt. Es kann sich um ein gutes oder schlechtes Buch/Leben der Eltern handeln mit entsprechenden Konsequenzen für die Sprößlinge.
Vllt. ist er als Warnung an „schlechte Väter/Mütter “
gedacht und spiegelt damit Augustins negative Erfahrungen wieder.
Immerhin, Jenny, weißt Du jetzt, daß es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um ein Zitat von Augustinus handelt.
Falls Du die weisen Worte eines weisen Mannes suchst, hat dieser Umstand ja auch eine Bedeutung.