qui si alicuius iniuriae sibi conscius fuisset, non fuisse difficile cavere;
Wenn es (römisches Volk) sich irgendeines Unrechts bewußt wäre, hätte es sich ganz einfach in Acht genommen;
Das wäre meine Übersetzung und die einiger anderer Übersetzungen, was den Irrealis anlangt. Meine Frag:
Warum steht anstelle des fuisse nicht ein futurum fuisse?
vgl. RBH, § 260, 1.
Ja, das stimmt, Klaus.
Ich weiß nicht recht, aber daß es sich um einen Realis handelt, könnte tatsächlich so sein. Die Frage ist, kommt ein solcher (in der Form von longum est = es würde zu weit führen) in si-Sätzen vor?
Oder könnte es sich nicht einfach um eine Ellipse des Wortes futurum handeln?
Kuli am 8.8.14 um 10:54 Uhr, überarbeitet am 8.8.14 um 11:00 Uhr (Zitieren)
Die Irrealität des Satzes ist durch den Konj. Plusqpf. in der Protasis gekennzeichnet (ein Realis kann es also nicht sein). Bei einem Ausdruck wie difficile est, longum est, melius est ... „[liegt] die Irrealität nur im abhängigen Infinitiv“ (Neuer Menge § 106 b). Für solche Ausdrücke tritt, stehen sie in der Apodosis eines abhängigen, irrealen Kondizionalsatzes, der einfache Infinitiv ein (Neuer Menge § 564 (1) (e) mit der Caesar-Stelle als Bsp.).
Sehr interessant. Danke.
Allerdings verstehe ich nicht, wo ich eben im Menge nachlese, warum ein „scribendum fuisset“ in der indir. Rede ein „scribendum fuisset“ bleibt, wo es doch in der dir. Rede bereits im Irrealis steht?
„... ebenso treten für Ausdrücke wie aequum erat, scribendum fuisset und scribendum fuit die einfachen Infinitive ein: aequum fuisse bzw. scribendum fuisse “ drückt aus, dass unterschiedslos aus „scribendum fuisset“ und „scribendum fuit“ (mit irrealem Sinn) in der Abhängigkeit „scribendum fuisse“ wird.