ich habe im Netz viele „Vater unser“ in der lat. Fassung verglichen und musste feststellen, dass es nahezu keine Einheitlichkeit gibt. Kann mir evtl. jemand von euch die 100% richtige Übersetzung geben? Diese Fassung finde ich häufig:
Pater noster, qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum.
Adveniat regnum tuum.
Fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie.
Et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in temptationem,
sed libera nos a malo.
Quia tuum est regnum et potestas et gloria
in saecula.
Amen.
Oftmals werden Satzzeichen anders gesetzt, gibt es da kein Richtig und Falsch?
Die Urfassungen sind ja griechisch, da Jesus aber kein Abitur hatte und nur aramäisch gesprochen hat, sind auch die schon Übersetzungen. Bei Übersetzungen fragt man eher nicht nach richtig oder falsch, sondern danach, ob sie sinnvoll sind.
Apropos sinnvoll: Für das tägliche Brot sorgt das Jobcenter, für Schuldenbefreiung das Insolvenzgericht, und in beiden Fällen hilft nicht ein Gebet, sondern ein Antrag.
Hier gibt es kein falsch und richtig. Genauso wie es keine falsche und richtige Religion gibt.
Die heutige Form des Kommas ist auf den Drucker und Typografen Aldus Manutius (gest. 1515) zurückzuführen. Die Großschreibung einiger Worte in dem Link von Lateinhelfer betont die Bedeutung der Worte, die der Verfasser ihnen geben will.
zu deinen Fragen: Weder Satzzeichen noch Groß und Kleinschreibung finden sich in den Handschriften der Vulgata (Lateinische Bibel).
Wie Klaus sagte, verdanken wir das Aldus Manutius.
Warum ist es dir wichtig, den „richtigen“ Text zu finden?
Lieben Gruß