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Lateinischer Spruch für ein Exlibris — 820 Aufrufe
Daniel am 8.11.17 um 23:02 Uhr (
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Hallo,
bin gerade dabei ein Exlibris zu entwerfen und meine Lateinkenntnisse sind in den Jahrzehnten leider ebenso untergegangen wie das römische Imperium...
Die Grafik zeigt einen Mönch in der Schreibstube und der Text soll etwa bedeuten:
„Dieser Mann hat vergeblich gearbeitet wenn Du dieses Buch nicht zurückgibst.“
Wollte mir mit MT weiterhelfen lassen, aber die Übersetzungen sind Mist. Dass merke sogar ich noch. Muss auch kein klassisches Latein sein, weil das Motiv ja das Mittelalter darstellt.
Falls jemand Lust hat zu helfen, vielen Dank dafür.
Gruß, Daniel
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
Daniel am 8.11.17 um 23:10 Uhr (
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Habs doch mal selbst probiert, könnte aber auch falsch sein:
Iste homo frustra laboravit ni revertas hoc libro.
Könnte das so durchgehen?
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
Vorschlag:
Hic vir frustra laboravit, si hunc librum non referes.
Warte weitere Vorschläge ab!
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
Daniel am 8.11.17 um 23:14 Uhr (
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Mann, Mann, Mann... natürlich „librum“!
Vielen Dank schon mal.
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
filix am 9.11.17 um 2:54 Uhr, überarbeitet am 9.11.17 um 3:01 Uhr (
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„ille“, „operam (et oleum) perdere“, „librum reddere“ - wie lautet die Begründung für den Einsatz von „si non“? Der Tempusgebrauch ist interessant und wirft einige Fragen auf.
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
Danke filix, ich verbessere:
Ille vir operam perdiderit, nisi hunc librum reddes.
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
Daniel am 9.11.17 um 10:54 Uhr (
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Danke Euch beiden.
Werde also folgendes verwenden:
Ille vir operam perdiderit, nisi hunc librum reddes.
Dank, und einen schönen Tag. Gruß, Daniel
Re: Lateinischer Spruch für ein Exlibris
filix am 9.11.17 um 13:34 Uhr, überarbeitet am 9.11.17 um 13:55 Uhr (
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„vir“ lässt sich einsparen. Die Tempusfrage wurde nicht wirklich geklärt - sie gilt der Verlegung der Folge in die (relative) Vergangenheit, sodass sich bei Eintritt der Bedingung scheinbar etwas ändert, was dieser vorausging:
„Wenn wir morgen nicht gewinnen, war die Arbeit der letzten Monate vergebens.“
Dass es sich dabei
i.d.R. um den Ausdruck einer retrospektiven Bewertung des Vergangenen handelt, nicht um eine Veränderung auf der Ebene der tatsächlichen Ereignisse, ist offensichtlich.
Aus einer Stelle wie
Cic.Parad.3.24[/i] kann man m.E. ableiten, dass es sich im Lat. ähnlich verhält:
„Nuda ista si ponas, iudicari, qualia sint, non facile possunt: patrem vita privare si per se scelus est, Saguntini, qui parentes suos liberos emori quam servos vivere maluerunt, parricidae fuerunt.“
„Nisi librum reddis, ille operam perdidit“.
Ein zünftiger Buchfluch sieht allerdings anders aus.