Hallo zsm, kann mir jemand bei folgendem Text helfen?
von Ovid, Thisbe-pyramus-passage:
quantum erat, ut sineres toto nos corpore iungi?
aut, hoc si nimium est, vel ad oscula danda pateres!
Finde die Interpunktion in meiner Ausgabe (Oxford) nicht sehr sinnvoll. Andere interpungieren
quantum erat, ut sineres toto nos corpore iungi
aut, hoc si nimium est, vel ad oscula danda pateres? (oder !)
Und dann ist pateres von ut noch abhängig.
Aber wie ist es bei der Oxford-Interpunktion? Was für ein Konjunktiv soll denn vorliegen und wie übersetzt man ihn am besten?
quantum erat, ut sineres toto nos corpore iungi?
aut, hoc si nimium est, vel ad oscula danda pateres!
Was wäre schon dabei gewesen (Realis im Lat.) , wenn du zuließest, dass wir uns mit dem ganzen Körper vereinigen oder dass du, wenn das zuviel verlangt ist, auch nur/ wenigstens zum Küssen offenstündest (soweit offen wärst, dass wir uns küssen könnten)?
oder du hättest, falls das zuviel (verlangt) ist, auch nur zum Küssen offen sein können.
Re: Kojunktiv pateres
filix am 11.4.19 um 18:36 Uhr, überarbeitet am 11.4.19 um 18:37 Uhr (Zitieren)
Da fast alle Satztypen, wenn sie mit entsprechendem Nachdruck geäußert werden, als Ausrufesätze fungieren können, erkenne ich keine Schwierigkeit darin, in „aut <ut> ... pateres“ eine Fortführung des von „quantum erat“ abhängigen Pseudokonsekutivsatzes zu sehen. Der Herausgeber der Oxfordausgabe möchte also, wohl inspiriert von dem hier „wenigstens“ bedeutenden „vel“ und dem enerviert wirkenden konditionalen Einschub, den gesteigerten Nachdruck auf der Ebene der Interpunktion verdeutlichen.