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Inhaltsverzeichnis

Elemente

elementa sind im Lateinischen die Grundbestandteile der Rede, die Laute (während litterae die Buchstaben sind). Dennoch wird die Vokabel auch für „Alphabet“ verwendet - offenbar hier eben nicht das ABC, sondern das LMN…
In der Chemie sind die Elemente die nicht weiter zerlegbaren Grundbestandteile der Materie - das weitere Zerlegen obliegt dann der Atomphysik.

Für die Benennung der Elemente gilt: Elemente tragen einen Namen und ein Elementsymbol. Das Symbol wird aus der lateinischen Form des Elementnamens abgeleitet, nämlich aus dessen ersten und einem weiteren, Eindeutigkeit herstellenden Buchstaben.
Beispiel: „Ca“ steht für Calcium, deswegen muss Cadmium mit „Cd“ auskommen.
Von dieser Regel gibt es manche Ausnahmen: Erstens führen einige Elemente aus historischen Gründen nur einen Buchstaben (B, C, F, H, I, K, N, O, P, S, U, V, W, Y, früher auch A, E, J und X, außerdem werden D und T für besondere Atomformen des Wasserstoffs gebraucht).
Zweitens werden heutzutage nur noch Bezeichnungen zugelassen, die aus einem Eigennamen und -ium bestehen. Damit ist klar, dass diese Namen mit ihrer lateinischen Form identisch sind.
Drittens führt das Quecksilber (lateinisch Mercurium) hier seinen griechischen Namen Hydrargyron (Wassersilber) und deswegen Hg,

Ein weiteres Problem tritt bei Elementen auf, deren Name identisch mit einer klassischen Vokabel ist (Fluor, Carbo …). Bei Aurum, Argentum usw. bedeutet ja wenigstens die klassische Vokabel das Gleiche wie die modern verwendete, aber ist „Kohle“ das Gleiche wie „Kohlenstoff“? Es gibt hier eine Partei mit der Meinung, das chemische Element müsse erkennbar bleiben, die daher Carbonum, Fluorum usw. einführt (übrigens mit der Zusatzregel, dass möglichst Nichtmetalle –um und Metalle –ium erhalten sollten).

Übrigens sind diese vielen Namen auf –ium formal ja meist Adjektive mit der Bedeutung „von der Art, gehörig zu …„. Wie soll man sie übersetzen? Helium „das Sonnige“ ?? Einsteinium „das Einsteinige“ ?? Hier wurde im Zweifelsfall übersetzt „zur Sonne gehörig“, „zu Einstein gehörig“

Wieder andere Elemente haben als „lateinischen“ Namen einen mit griechischer Endung (Boron, Argon). (In den Naturwissenschaften werden oft Griechisch und Latein nicht geschieden – Hauptsache antik!)
Beugt man dann in lateinischen Texten Borum, Bori…?
In diesem Text wird der Kompromiss vertreten, den griechischen Nominativ beizubehalten, wenn der lateinische unüblich ist: Boron, Bori …

Die natürliche Reihenfolge der Elemente ist nicht etwa die alphabetische, sondern die nach der Elementnummer (der Zahl der Protonen im Atomkern bzw. der Elektronen in der ungestörten Hülle). Diese Zahl geht von 1 bis mittlerweile weit über hundert - wobei die Elemente mit Nummern über 94 auf der Erde nicht natürlich vorkommen, sondern in Kernreaktionen hergestellt werden.
Es kommt aber vor, dass Fachleute über ein Element sprechen wollen, dem von der dafür zuständigen IUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry) noch kein Name zugesprochen wurde.
Nur im Star-Trek-Universum sind zum Beispiel bereits Eigenschaften des Elements Nr. 123 bekannt - dort heißt es „Jamesium; Rj“ (nach Richard D. James, einem Mitglied der Studiocrew).
Aber wie heißt es jetzt und hier?
Seien die Ziffern von eins bis neun, die ja lateinisch unum, duo, tria, quattuor, quinque, sex, septem, octo, novem und griechisch hen, dyo, tria, tettara, pente, hex, hepta, okto, ennea heißen, um „nil“ (nichts) für null und „bis“ (zweimal) ergänzt und einsilbig verstümmelt, so dass kein Anfangsbuchstabe sich wiederholt:
nil, un, bi, tri, quad, pent, hex, sept, oct, enn
Dann kann jede Elementnummer in der Ziffernreihenfolge zusammengefügt und um -ium ergänzt werden. Etwa auftretendes „nnn“ wird zu „nn“ und „ii“ wird zu „i“.
Schon haben wir für jedes denkbare Element einen Namen und (aus den Anfangsbuchstaben der Ziffernsilben) ein Symbol!
Element 123 ist also bis zu seiner Erstherstellung und offiziellen Benennung Unbitrium mit dem Symbol Ubt.
Dieses Verfahren hat das früher verwendete abgelöst, für ein noch nicht bekanntes Element in der systematischen Tafel (dem PSE, Periodensystem der Elemente) ein, zwei… Plätze nach oben zu schauen und den dort vorgefundenen Namen mit den Sanskrit-Ziffern (man gönnt sich ja sonst nichts…) eka, dwi… zu versehen. Germanium war vor seiner Entdeckung also Eka-Silicium usw.

Bei jedem Element steht in der Kopfzeile

lat. Name deutsche Übersetzung Elementsymbol Binärname Komplexname Jahr der Entdeckung/Ersterzeugung

Die Quellsprache ist lat. „lateinisch“ oder gr. „griechisch“ oder arab. „arabisch“.
Der Binärname ist die Bezeichnung, die ein Element als zweiter Bestandteil einer binären Verbindung führt, siehe dazu Binärverbindung.
Der Komplexname ist die Bezeichnung, die ein Element als Zentralatom eines negativ geladenen Komplexes (einer Gruppierung zusammenhängender Atome mit „Zentrum“ (gr. kentron „Treiber-, Zirkelstachel“) und „Liganden“ (lat. ligans bindend) führt.
Nicht alle Elemente führen solche Namen, da nicht alle entsprechende Verbindungen ausbilden.

Anmerkung: Ein Wechsel von c und k oder z wie Calcium / Kalzium ist gegebenenfalls zu bedenken. Die c-Form ist in den meisten Fällen die international anerkannte Form. Es gibt aber viele Elemente, die nationale Namenformen haben (natürlich die altbekannten Elemente wie z.B. Eisen - Iron - järn - fer - ferro - hierro - żelazo - scheleso – sideron - raud …, aber auch Natrium - Sodium oder Sauerstoff - Oxygen - oxygéne – ilt – happi …)

Und ein Letztes: Elemente sind meistens neutrum! Maskulinum sind Carbo, Fluor, Phosphor, eventuell Arsen.

1. Wasserstoff

Hydrogenium,-i n. Wasserbildner H *) Hydrid - 1766

gr. hydor Wasser; gr. gignomai ich entstehe, lat. gigno ich erzeuge
Das Element mit den meisten bekannten Verbindungen, aber Wasser (H2O) ist eine der hervorragenden unter ihnen.
Ist praktisch nie Zentralatom von Komplexen, so dass die Bezeichnung „Hydrat“ für andere Zwecke verwendet werden kann (nämlich für „Anlagerung von Wasser“).

*) Von allen Elementen gibt es sogenannte Isotope (gr. isos topos „gleicher Ort“ (im Periodensystem der Elemente)) mit leicht unterschiedlicher Atommasse, aber nur bei Wasserstoff verhalten sich die Massen wie 1 : 2 : 3, so dass diese extremen Unterschiede sich sogar auf die Chemie des Elements auswirken. Die drei Atomkernsorten des Wasserstoffs heißen danach „Proton - Deuteron - Triton“ (gr. „erstes - zweites - drittes“) und die Elementformen „Protium - Deuterium - Tritium“; die letzten beiden erhalten als Ausnahme eigene Symbole D, T.

2. Helium

Helium,-i n. „zur Sonne gehörig“ He - - 1868

gr. helios Sonne
Das Element bildet keinerlei Verbindungen; es wurde daher zuerst durch Spektrallinien im Sonnenlicht erkannt. (Es ist in der Sonne in großen Mengen vorhanden, weil die Kernreaktion Wasserstoff zu Helium die Energiequelle der Sonne ist.)

3. Lithium

Lithium,-i n. „zu Stein gehörig“ Li - - 1817

gr. lithos Stein
Kein besonders aussagekräftiger Name, Li kommt aber tatsächlich in Glimmern und anderen gesteinsbildenden Mineralien vor.

4. Beryllium

Beryllium,-i n. „zum Beryll gehörig“ Be - Beryllat 1828

gr. beryllos Beryll
Beryllium ist Bestandteil des Minerals Beryll. Bereits Nero soll einen geschliffenen Beryll als Augenglas („Brille“) verwendet haben.

5. Bor

Boron,-i n. „zum Borax gehörig“ B Borid Borat 1808

arab. baurac Borax
Die voll latinisierte Form „Borum“ ist unüblich, die Form „Borium“ hat zu Diskussionen im Zusammenhang mit Element 107 (das zu Ehren von Niels Bohr benannt wurde) geführt. Manche lateinischen Texte kennen auch „boracium“
Bor ist Bestandteil des Minerals Borax (lat. borax, boracis). Siehe auch das hebräische borith, das Waschkraut (siehe bei 7. Stickstoff).

6. Kohlenstoff

Carbo,-onis m. Kohle C Carbid Carbonat antik

lat. carbo Kohle. Wenn ein Unterschied zwischen „Kohle“ und „Kohlenstoff“ erforderlich ist, „Carbonum“
Das leichteste der bereits in der Antike als Substanz bekannten Elemente - und das leichteste mit voll lateinischem Namen.
Kohle besteht fast vollständig aus Kohlenstoff.

7. Stickstoff

Nitrogenium,-i n. Neter-Bildner N Nitrid Nitrat 1772

hebräisch neter Soda; gr. gignomai ich entstehe, lat. gigno ich erzeuge
Und das wird jetzt etwas schräg: Neter (vgl. Jeremias 2, 22 „si laveris te nitro et multiplicaveris tibi herbam borith…“ „Wenn du dich auch mit neter wüschest und nähmest dir viel Seifenkraut…“), das Salz, das im Wadi Natrûn gewonnen werden kann (Soda), enthält gar keinen Stickstoff… Das gilt für „Natron“ auch.
Es war vor der Entwicklung der modernen Chemie schlicht so, dass Kochsalz, Soda, Salpeter und andere aus dem Toten Meer oder ähnlichen Salzvorkommen gewonnenen Produkte nicht als wesentlich verschieden galten. (alles weiße wasserlösliche Pulver…) Tatsächlich ist die Stickstoff-Verbindung in dieser Gruppe der Salpeter, der wiederum (nach gr. petra Felsen, Stein) als „sal petres“ eigentlich „Steinsalz“ heißt - was aber ein anderer Name der Chlorverbindung „gemeines Salz, Kochsalz“ ist… Soda und Natron sind jedenfalls Kohlenstoff-Verbindungen.

8. Sauerstoff

Oxygenium,-i n. Säurebildner O Oxid - 1778

gr. oxys sauer; gr. gignomai ich entstehe, lat. gigno ich erzeuge
Der Name stammt aus der Zeit, als man alle Säuren als Sauerstoff-Verbindungen ansah – die Rolle des tatsächlich die Säure-Eigenschaft tragenden Wasserstoffs war noch nicht erkannt worden.

9. Fluor

Fluor,-oris m. Fließen F Fluorid - 1886

lat. fluor Fließen. Wenn ein Unterschied zwischen „Fließen“ und „Fluor“ erforderlich ist, auch „Fluorum“
Das Element kommt im Mineral Flussspat vor - und das heißt so, weil es als Glasbestandteil oder Bestandteil von Verhüttungsgut die Schmelzeigenschaften verbessert.

10. Neon

Neon,-i n. das Neue Ne - - 1898

gr. neos neu
Auch dieses Element bildet keine Verbindungen. Es wurde infolgedessen erst relativ spät entdeckt - daher der Name. Unter diesen Umständen wird ein lateinischer Name nicht benötigt.

11. Natrium

Natrium,-i n. „zur Soda gehörig“ Na - - 1807

hebräisch neter Soda. Daher über das Englische auch lat. Sodium.
Die Namens-Story steht bei 7. Stickstoff. Immerhin ist Natrium tatsächlich Bestandteil der Soda und des Natrons.

12. Magnesium

Magnesium,-i n. Magisches Mg - - 1755

gr. magnetes magnetisches
Wieder ein Name, wo man etwas ausholen muss: In Thessalien lebte der Volksstamm der Magneten mit dem Hauptort Magnesia. Sie standen im Ruf, zaubern zu können, und waren namengebend für den gr. magos „Magier“, dessen Tätigkeit im Verb gr. manganeuo „ich bezaubere“ beschrieben wurde. magnetis lithos „Zauberstein“ wurde das Mineral Magneteisenstein genannt, denn Stücke von ihm üben bekanntlich eine „magische“, „magnetisch“ genannte Kraft auf Eisenteile aus. magnesia hießen danach Minerale, die äußerlich dem Magneteisenstein ähnlich sehen – schwarzbraun -, auch wenn sie (und femininum, gerade weil sie) keine magnetischen Wirkungen haben. Und dann wurde – erst in der Neuzeit – ein Mineral „Magnesia“ genannt, das ungewöhnliche Eigenschaften zu haben schien, allerdings nicht dunkel war. Man schied magnesia nigra, schwarze Magnesia, von der hellen Form magnesia alba, weiße Magnesia. In der weißen Magnesia wurde ein Metall entdeckt, das „Magnium“, später „Magnesium“ genannt wurde.
(Die Namensgeschichte geht bei 25. Mangan weiter.)
„Ma“ als Abkürzung hätte vielleicht Verwirrung mit „Masurium“ gegeben, einem Element, dem lange nachgespürt wurde, das dann aber nach seiner Entdeckung (1937, lange nach Magnesium) „Technetium“ genannt wurde.

13. Aluminium

Aluminium,-i n. „zum Alaun gehörig“ Al Aluminid Aluminat 1827

lat. alumen Alaun
Aluminium ist Bestandteil des Minerals Alaun, das Nassrasierer als Blutstill-Stein kennen.

14. Silicium

Silicium,-i n. „zum Kiesel gehörig“ Si Silicid Silikat 1824

lat. silex Kiesel
Von je vier Atomen in der Kruste der Erde sind statistisch zwei Sauerstoff und eines Silicium; das vierte ist „irgendetwas anderes“. Die 2:1-Verbindung von Sauerstoff und Silicium – SiO2 (Quarz, Sandstein, Kiesel) ist daher überaus häufig. Sauerstoffatome sind größer als Silicium-Atome. In der Mineralogie sagt man daher treffend: „Die Erdkruste besteht im Wesentlichen aus einer dichten Packung von Sauerstoffatomen. In den Zwickeln der Packung liegt gelegentlich Silicium, noch gelegentlicher der ganze übrige Kram.“

15. Phosphor

Phosphor,-oris m. Lichtträger P Phosphid Phosphat 1669

gr. phos Licht, lat. fero, gr. phero ich trage. Gelegentlich auch Phosphoros,-i m. dekliniert.
Auf das Element wurde der Entdecker (Henning Brand) durch eine Lichterscheinung aufmerksam, die danach „phosphoreszieren“ heißt (bei der langsamen, flammenlosen „Verbrennung“ des Trioxids zum Pentoxid).

16. Schwefel

Sulfur,-uris n. Schwefel S Sulfid Sulfat antik

lat. sulfur Schwefel
Ein weiteres der bereits im Altertum als Substanz erkannten Elemente.

17. Chlor

Chlorum,-i n. Grüngelbes Cl Chlorid Chlorat 1774

gr. chloros blassgrün
Das Element ist bei Normalbedingungen ein blassgrünes Gas.

18. Argon

Argon,-i n. Träges Ar - - 1894

gr. argos träge
Das Element bildet so gut wie keine Verbindungen, daher der Name.

19. Kalium

Kalium,-i n. „zur Lauge gehörig“ K - - 1807

arab. kalja Lauge
Kalium ist Bestandteil der Pottasche, des durch Auslaugen von Holzasche gewonnenen Waschhilfsmittels (daher lateinisch auch aus dem englischen „potash“ Potassium) und Laugenbildner heißen mit arabischem Artikel „Alkali“.

20. Calcium

Calcium,-i n. „zum Kalk gehörig“ Ca - - 1808

lat. calx Kalk
Calcium ist Bestandteil des Kalksteins, Kalkes.

21 Scandium

Scandium,-i n. Skandinavisches Sc - - 1876

lat. Scandia, Scandinavia Skåne, Schonen (d.h. alles nördlich von Germania)
Wurde vom schwedischen Entdecker (Lars Fredrik Nilson) zu Ehren des Heimatlandes benannt.

22. Titan

Titanum,-i n. Titanisches Ti - Titanat 1791

gr. und lat. Titan Titane
Das Element wurde 1795 wiederentdeckt und mit dem mythologischen Namen bedacht.

23. Vanadium

Vanadium,-i n. „zur Vanadis gehörig“ V - Vanadat 1801

nordisch Vanadis ein Beiname der Göttin Freya
Das Element wurde 1830 von einem schwedischen Chemiker (Nils Gabriel Sefström) wiederentdeckt (der spanische Erstentdecker hatte sich davon überzeugen lassen, es handele sich um Chrom) und nach einer nordischen Gottheit benannt.

24. Chrom

Chromium,-i n. „zur Farbe gehörig“ Cr - Chromat 1797

gr. chroma Farbe
Das Element bildet viele Verbindungen unterschiedlichster Farbe.

25. Mangan

Manganum,-i n. Zaubermittel Mn Manganid Manganat 1774

gr. manganeuo „ich bezaubere“, vgl. Element 12.
Die Namenstory fing an wie beim 12. Magnesium beschrieben. Während der „magnes“ oder Magneteisenstein „masculin“ magnetische Eigenschaften hat, verzichtet die „magnesia“ feminin auf dergleichen. Sie hat allerdings die Eigenschaft, Farbstörungen in Glasschmelzen „wegzuzaubern“ und wird hierfür seit dem Altertum benutzt. In der magnesia nigra (Braunstein) nun wurde ein neues Element entdeckt, das „Manganesium“, später zur Abgrenzung zu Magnesium „Mangan“ genannt wurde.

26. Eisen

Ferrum,-i n. Eisen Fe Ferrid Ferrat antik

lat. ferrum Eisen
Das häufigste der sieben klassischen Metalle.

27. Kobalt

Cobaltum,-i n. Koboldiges Co - Cobaltat um 1735

deutsch Kobold Kobold, Berggeist
Man kann diese Erze bearbeiten, wie man will: Sie sind verzaubert, es lässt sich kein Eisen, Silber oder sonst wertvolles Metall daraus gewinnen, obwohl sie so aussehen… Dafür stinken sie bei der Verhüttung (durch den Arsengehalt).

28. Nickel

Niccolum,-i n. „zum Nöck gehörig“ Ni - Niccolat 1751

deutsch Nickel Nickel, Nöck (masculinum zu Nixe), ein Geist
Wie bei 27. Kobalt: Das verzauberte Kupfernickel (Nickelarsenid) liefert kein Kupfer…

29. Kupfer

Cuprum,-i n. Kupfer Cu - Cuprat antik

lat. cuprum Kupfer, cyprisches Erz
Das Metall der Insel Zypern.

30. Zink

Zincum,-i n. Zink Zn - Zinkat 1746

deutsch Zinken Zinken, Zacken
(Das Metall erstarrt in Zapfen und ausgezackten Formen.) Eine deutsche Vokabel auf Latein gequält.

31. Gallium

Gallium,-i n. „zu Frankreich gehörig“ Ga Gallid Gallat 1875

lat. Gallia Gallien
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, der Entdecker habe mit dem seinem Heimatlande gewidmeten Element listig eine uralte ungeschriebene Regel verletzt, nach der Elemente nicht nach lebenden Personen (insbesondere nicht nach den Entdeckern) benannt werden. Er hieß nämlich P. É. Lecoq de Boisbaudran und „Lecoq“ heißt in Latein bekanntlich gallus.

32. Germanium

Germanium,-i n. „zu Deutschland gehörig“ Ge Germanid Germanat 1886

lat. Germania Germanien
Wenn die Franzosen ein Gallium haben (31.), darf Deutschland nicht zurückstehen!

33. Arsen

Arsenicum,-i n. Auripigment As Arsenid Arsenat 1250

gr. arsenikon, lat. arrhenicum Auripigment (gelbes Arsensulfid)
Die Form arsen, arsenis m. „der Starke“ (das Zeug haut schließlich den stärksten Eskimo vom Schlitten) ist leider etymologisch vermutlich falsch. „Leider“, weil „Arsenicum“ auch die Bezeichnung für „Arsenik“ ist, das ist das höchst giftige weiße Oxid des Arsens – aber eben nicht Arsen selbst.

34. Selen

Selenum,-i n. „zum Mond gehörig“ Se Selenid Selenat 1817

gr. selene Mond
Selen wurde im gleichen Material wie zuvor 52. Tellur gefunden und ebenfalls nach einem Himmelskörper benannt.

35. Brom

Bromum,-i n. Stinkendes Br Bromid Bromat 1826

gr. bromos Bocksgestank
Brom ist unter Normalbedingungen zwar flüssig, aber leicht flüchtig und riecht stechend wie sein Kollege Chlor.

36. Krypton

Krypton,-i n. Verborgenes Kr - Kryptonat 1898

gr. kryptos verborgen
Nach 54. Xenon ist Krypton das zweitseltenste nichtradioaktive Element auf der Erde. Es verbarg sich in Spuren im technischen Argon.

37. Rubidium

Rubidium,-i n. Dunkelrotes Rb - - 1861

lat. rubidus dunkelrot
Dunkelrot ist nicht etwa das Element oder seine Verbindungen, sondern zwei typische Spektrallinien und die Flammenfärbung.

38. Strontium

Strontium,-i n. „zum Strontianit gehörig“ Sr - - 1808

gälisch sròn an t-sitheinn Nase der Sidhe (Elfen)
Sròn an t-Sitheinn (Strontian) ist ein Städtchen in Schottland, nach dem das Mineral Strontianit benannt wurde. In ihm wurde das Element Strontium gefunden.

39. Yttrium

Yttrium,-i n. „zu Ytterby gehörig“ Y - - 1843

schwedisch ytterby Außenort
Ytterby ist ein Städtchen nördlich von Stockholm, zu dem ein gleichnamiges Bergwerk gehört. In den Mineralien dieser Grube wurden im Lauf der Zeit rund ein Dutzend Elemente entdeckt oder wiederentdeckt. Die meisten dieser Elemente verhalten sich chemisch sehr ähnlich (deswegen kommen sie zusammen vor) und die Namensgeschichte ist wie die Entdeckungsgeschichte verwickelt und im Nachhinein kaum zu klären. Die Entdeckung und das Benennungsrecht gründete bisweilen auf der Erstpräparation einer Verbindung (nicht des reinen Elements), auf der Präparation eines „Elements“, das sich nachträglich als Gemisch mehrerer Elemente erwies, auf der bloßen Erkenntnis, in einem Präparat müssten sich nach dem Spektrum Spuren eines weiteren als des Hauptelements befinden; Elemente wurden von mehreren Personen parallel in verschiedenen Mineralien gefunden, nicht als gleich erkannt, verwechselt und so fort. Entsprechend sind auch die Jahreszahlen der Entdeckung mit Vorsicht zu genießen. Hier ist als Datum möglichst der Zeitpunkt der ersten Reindarstellung angegeben worden; die Deklaration des Elements liegt dann bisweilen schon 50 Jahre zurück.
Bei den einzelnen Elementen ist die spezifische Namensgeschichte angegeben; hier soll kurz die Entdeckungskette beschrieben werden, da sie wenigstens bei den „Yttererden“ (den Oxiden vom Yttriumoxid-Typ) mit den Namen verbunden ist. Das “>„ bedeutet dabei: „in … wurde gefunden“
Mineral Gadolinit > 21. Scandium, 64. Gadolinium
Mineral Yttrotantalit > (das zu einer anderen Elementgruppe gehörende) 73. Tantal und: 39. Yttrium > 65. Terbium, „Erbium“ (ein Gemisch; > 67. Holmium (> 66. Dysprosium), 68. Erbium, 69. Thulium, 70. Ytterbium, 71. Lutetium)
Vorhanden, aber nicht in Ytterby-Mineralien entdeckt worden sind 58. Cer > 57. Lanthan > „Didym“ > 59. Praseodym, 60. Neodym und „Decipium“ (> 62. Samarium > 63. Europium)

40. Zirkonium

Zirconium,-i n. „zum Zirkon gehörig“ Zr - Zirkonat 1789

persisch zargun golden
Zirkonium ist Bestandteil des Minerals und Edelsteins Zirkon.

41. Niob

Niobium,-i n. „zur Niobe gehörig“ Nb - Niobat 1801

gr. Niobe Niobe, Tochter des Tantalos. Gelegentlich wird das Element auch Columbium,-i genannt (Cb; nach dem in Kolumbien gefundenen Mineral Columbit)
Niob begleitet „den Vater“ 73. Tantal in den Erzen und Mineralien.

42. Molybdän

Molybdenum,-i n. Bleiernes Mo - Molybdat 1782

gr. molybdos Blei
Das Mineral Molybdänglanz wurde lange Zeit nicht vom Bleiglanz geschieden. Das in ihm gefundene Metall wurde daher „Wasserblei“ genannt: Es hat viele Eigenschaften mit Blei gemeinsam, glänzt aber stärker.

43. Technetium

Technetium,-i n. Künstliches - Technetat 1937

gr. techne Kunstfertigkeit
Das Element ist in allen Atomformen radioaktiv und auf der Erde nur in geringsten Spuren vorhanden. Nach vielen (zu einer Fülle nicht akzeptierter Namen führenden) Entdeckungsversuchen wurde Technetium zum ersten und leichtesten durch Kernreaktion hergestellten Element.

44. Ruthenium

Ruthenium,-i n. Russisches Ru - Ruthenat 1827

lat. Ruthenia Rus (das eher in der heutigen Ukraine liegende Reich, von dem Russland seinen Namen hat)
Der Entdecker des Elements (Karl Ernst Claus) wollte sein Heimatland Russland ehren.

45. Rhodium

Rhodium,-i n. Rosiges Rh - Rhodat 1803

gr. rhodoeis, lat. rhodinus rosig
Die zur Entdeckung führende Verbindung und viele andere Verbindungen des Rhodiums sind rosa.

46. Palladium

Palladium,-i n. „zur Pallas gehörig“ Pd - Palladat 1803

gr. Pallas Pallas (Athene)
Obwohl Palladium ein Edelmetall ist und der Name auf diese Jungfräulichkeit anspielen könnte, ist er auf den 1802 entdeckten Asteroiden Pallas zurückzuführen.

47. Silber

Argentum,-i n. Silber Ag - Argentat antik

lat. argentum, gr. argyrion Silber
Eines der sieben klassischen Metalle.

48. Cadmium

Cadmium,-i n. „zum Galmei gehörig“ Cd - Cadmat 1817

gr. kadmeia, lat. cadmia Galmei
Galmei ist die Bezeichnung für schwefelfreie Zinkerze. Cadmium ist als Begleitelement des Zinks im Galmei entdeckt worden.

49. Indium

Indium,-i n. „zum Indigo gehörig“ In - Indat 1863

gr. indikos indisch
Das Element wurde nach einer zur Entdeckung führenden indigofarbenen Spektrallinie benannt. Mit dem aus der indischen Färberpflanze Indigofera stammenden Farbstoff hat das Element nichts zu tun.

50. Zinn

Stannum,-i n. Zinn Sn - Stannat antik

lat. stannum, stagnum Werkblei
In der Antike war Zinn als eigenständiges Metall durchaus bekannt, aber die Vokabel bezeichnete ursprünglich silberhaltiges Blei. (Man darf dabei nicht vergessen, dass Bleiglanz (Bleisulfid) das wichtigste Silbererz ist – das meiste Silber fällt als Nebenprodukt der Bleiverhüttung an.)

51. Antimon

Stibium,-i n. „zum Stimmi gehörig“ Sb Stibid Stibat ca. 1600

arab. ithmid, koptisch stimmi, lat. stibi Kohl (die schwarze Augenlidfarbe)
Echtes Kohl besteht aus gepulvertem Grauspießglanzerz, Antimonsulfid. Sowohl die Entdeckung als auch die wissenschaftliche Benennung sind unklar. Vermutlich sagenhaft sind aber die Deutungen antimonos „dem Einsamsein abgeneigt“ (= schwer ins reine Element zu überführen) und nach einer angeblichen Schrift anti monachon „wider die Mönche“ (und zwar die, welche zwecks Völlerei den Brechweinstein – eine Antimonverbindung – benutzen).

52. Tellur

Tellurium,-i n. „zur Erde gehöriges“ Te Tellurid Tellurat 1782

lat. tellus Erde
Explizit nach dem Planeten Erde benannt – siehe 34. Selen.

53. Iod

Iodum.-i n. Veilchenfarbiges I Iodid Iodat 1811

gr. ioeides wie Veilchen aussehend
Das Element bildet violette Dämpfe. Die Abkürzung „J“ und die Bezeichnung „Jod“ gilt als veraltet bzw. nicht fachsprachlich.

54. Xenon

Xenon,-i n. Fremdes Xe - Xenat 1898

gr. xenos fremd
Xenon ist das seltenste nichtradioaktive Element auf der Erde und bildet nicht viele Verbindungen. Es fand sich in Spuren im 36. Krypton und galt als so „exotisch“ wie dieses.

55. Caesium

Caesium,-i n. Himmelblaues Cs - - 1860

lat. caesius blaugrau
Himmelblau ist nicht etwa das Element oder seine Verbindungen, sondern zwei zur Entdeckung führende Spektrallinien.

56. Barium

Barium,-i n. Schweres Ba - - 1808

gr. barytes Schwere, Wucht
Das Mineral Baryt, Schwerspat, enthält Barium.

57. Lanthan

Lanthanum,-i n. Verborgenes La - - 1839

gr. lanthano , lat. lateo bin verborgen
Lanthan war bis zu seiner Entdeckung verborgen im 58. Cer. Die Geschichte der Elementfamilie steht bei 39. Yttrium.

58. Cer

Cerium,-i n. „der Ceres“ Ce - - 1803

lat. Ceres Ceres
Obwohl das Element typische getreidegelbe Verbindungen bildet, ist es offiziell nicht unmittelbar nach der Getreidegöttin, sondern nach dem 1801 entdeckten Kleinplaneten Ceres benannt worden. Ceroxid war Basissubstanz für die Entdeckung der Oxide weiterer Elemente; die Geschichte der Elementfamilie steht bei 39. Yttrium und 59. Praseodym.

59. Praseodym

Praseodymium,-i n. „zum lauchgrünen Zwilling gehörig“ Pr - - 1885

gr. prasinos didymos lauchgrüner Zwilling
Im Oxid des 58. Cer wurden als Begleitsubstanzen die Oxide des 57. Lanthan und, verzwillingt mit ihm, eines weiteren Elements gefunden, das daher „Didym“, „Zwilling“, genannt wurde. Später wurde Didymoxid in zwei hauptsächliche Oxide und Spuren weiterer Oxide zerlegt. Die beiden „Zwillinge im Didym“ sind der „lauchgrüne Zwilling“ Praseodym (benannt nach der Farbe seiner Salze) und der „neue Zwilling“ 60. Neodym. Siehe auch die Elementgeschichte bei 39. Yttrium.

60. Neodym

Neodymium,-i n. „zum neuen Zwilling gehörig“ Nd - - 1885

gr. neos didymos neuer Zwilling
Die Namengeschichte steht bei 59. Praseodym

61. Promethium

Promethium,-i n. „zum Prometheus gehörig“ Pm - - 1941

gr. Prometheus „der vorher bedenkende“
Prometheus brachte den Menschen das Feuer – eine Anspielung darauf, dass wie bei 43. Technetium alle Atomformen radioaktiv und auf der Erde nur in geringsten Spuren vorhanden sind.

62. Samarium

Samarium,-i n. „zum Samarskit gehörig“ Sm - - 1879

Wassili Ewgrafowitsch Samarskij-Bychowez
Das Element ist im Mineral Samarskit gefunden worden, welches seinerseits zu Ehren des Bergbeamten Samarskij benannt wurde. Es ist allerdings schon 1878 in unreiner Form als „Decipium“ aufgefunden worden; siehe die Namensgeschichte bei 39. Yttrium.

63. Europium

Europium,-i n. „zu Europa gehörig“ Eu - - 1901

gr, Europa Europa
Das Element ist nach dem Erdteil, nicht nach der mythologischen Dame benannt. Siehe ansonsten bei 39. Yttrium.

64. Gadolinium

Gadolinium,-i n. “zum Gadolinit gehörig” Gd - - 1886

Johan Gadolin
Das Element ist im Mineral Gadolinit gefunden worden, welches seinerseits zu Ehren des Chemikers Gadolin benannt wurde. Siehe die Namensgeschichte bei 39. Yttrium.

65. Terbium

Terbium,-i n. „zu Ytterby gehörig“ Tb - - 1843

schwedisch ytterby Außenort
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium.

66. Dysprosium

Dysprosium,-i n. Schwer Zugängliches Dy - - 1886

gr. dysprositos schwer zugänglich
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium. Das Element ist als Verunreinigung einer Verunreinigung einer Verunreinigung von Yttrium gefunden worden…

67. Holmium

Holmium,-i n. „zu Stockholm gehörig“ Ho - - 1878

schwedisch stockholm Stockinsel
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium. Das Element heißt nach dem Fundort Ytterby bei Stockholm. Dieser Name ist allerdings durch den Erstdarsteller vom Namensvorschlag eines früheren Entdeckungsversuches übernommen worden – das rettet ihn vor dem Vorwurf der unzulässigen Benennung (siehe 31. Gallium). Der Mann hieß nämlich O. Holmberg.

68. Erbium

Erbium,-i n. „zu Ytterby gehörig“ Tb - - 1934

schwedisch ytterby Außenort
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium. Mehr verstümmeln konnte man „Ytterby“ (nach Ytterbium, Terbium, Erbium) nun nicht mehr…

69. Thulium

Thulium,-i n. „zu Thule gehörig“ Tm - - 1879

gr. Thule eine nördliche Insel (vermutlich eine der Shetlands)
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium. Der Name soll auf „nördliche Insel“ (dem Fundort) anspielen.

70. Ytterbium

Ytterbium,-i n. „zu Ytterby gehörig“ Yb - - 1907

schwedisch ytterby Außenort
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium. Siehe auch 71. Lutetium

71. Lutetium

Lutetium,-i n. „zu Paris gehörig“ Lu - - 1907

lat. Lutetia Paris
Die Elementgeschichte steht bei 39. Yttrium. Der französische Entdecker Urbain nannte die Elemente 70 und 71 Neoytterbium und Lutecium, der deutsche Entdecker Auer v.Welsbach Aldebaranium und Cassiopeium (nach den astronomischen Objekten). Urbain setzte sich im Prioritätenstreit durch, allerdings hieß Element 71 in Deutschland für lange Zeit Cp, Cassiopeium.

72. Hafnium

Hafnium,-i n. „zu havn gehörig“ Hf - Hafnat 1923

dänisch københavn Kaufmannshafen (Kopenhagen)
Mit dem Namen soll der Forschungsort geehrt werden.

73. Tantal

Tantalum,-i n. „zu Tantalus gehörig“ Ta - Tantalat 1802

gr. Tantalos Tantalus, Vater der Niobe (siehe 41. Niob)
Mit dem Namen soll darauf angespielt werden, dass das Oxid dieses Elements ziemlich säurestabil ist, also „in einem Überfluss an Säure nicht im Stande ist sich zu sättigen“.

74. Wolfram

Wolframium,-i n. Wolfram W - Wolframat 1783

deutsch Wolfram Wolfsgeifer oder Wolfsdreck
Das Element hat (wie 27. Kobalt und 28. Nickel) einen deutschen Bergmannsnamen; er weist auf die Untauglichkeit zur Zinnverhüttung hin (lat. lupi spuma, es frisst (verschlackt) das Zinnerz). International oft Tungsten (Tungstenum,-i n.) genannt, da es im Schwerstein (schwedisch tungsten; Calciumwolframat) gefunden wurde.

75. Rhenium

Rhenium,-i n. „zum Rhein gehörig“ Re - Rhenat 1925

lat. Rhenus, deutsch Rhein „Rinnender“
Die Mitentdeckerin Ida Noddack-Tacke wurde in Wesel am Rhein geboren.

76. Osmium

Osmium,-i n. „zum Geruch gehörig“ Os - Osmat 1803

gr. osme Geruch
Der namengebende Geruch ist der lauchartige des Osmiumtetroxids.

77. Iridium

Iridium,-i n. Irisartiges Ir - Iridat 1803

gr. irioeides irisgleich
Das Element heißt nach Iris, dem Regenbogen, wegen der Vielfarbigkeit seiner Verbindungen.

78. Platin

Platinum,-i n. „Silberchen“ Pt - Platinat 1735

spanisch plata Silber, dazu platina Silberchen
Der Name deutet die Verachtung der spanischen Konquistadoren in Südamerika für das praktisch nicht gut verhüttbare und allenfalls zur Verfälschung von Silber und Gold verwendbare Metall an. Das hat sich mittlerweile etwas geändert.

79. Gold

Aurum,-i n. Gold Au - Aurat antik

lat. aurum Gold
Eines der sieben klassischen Metalle.

80. Quecksilber

Hydrargyrion,-i n. Wassersilber Hg - Mercurat antik

gr. hydrargyrion, lat. argentum vivum, Mercurium Quecksilber
Eines der sieben klassischen Metalle; es ist einzig darin, den Komplexnamen und das Elementsymbol nicht von der gleichen Bezeichnung herzuleiten.

81. Thallium

Thallium,-i n. „zum Schößling gehörig“ Tl - Thallat 1861

gr. thallos Schößling
Der „Schößling“ ist eine typische grüne Spektrallinie.

82. Blei

Plumbum,-i n. Blei Pb Plumbid Plumbat antik

lat. plumbum Blei
Eines der sieben klassischen Metalle.

83. Wismut

Bismutum,-i n. Wismut Bi Bismutid Bismutat 1753

deutsch wis mat weiße Masse oder deutsch Wiesenmut „in Wiesen (Erzgebirge) gemutet (gefunden)“
Die internationale Bezeichnung ist die Latinisierung der deutschen.

84. Polonium

Polonium,-i n. Polnisches Po Polonid Polonat 1898

lat. Polonia Polen
Von der Mitentdeckerin Maria Skłodowska-Curie nach ihrem Heimatland benannt.

85. Astat

Astaton,-i n. Unbeständiges At Astatid Astatat 1940

gr. astatos unbeständig
Alle Atomformen dieses Elements sind radioaktiv.

86. Radon

Radon,-i n. „zum Strahl gehöriges“ Rn - - 1900

lat. radius Strahl
Alle Atomformen dieses Elements sind radioaktiv, strahlen also. Die voll lateinische Form war bereits durch 88, Radium belegt.

87. Francium

Francium,-i n. „zu Frankreich gehörig“ Fr - - 1939

Von der Entdeckerin Marguerite Perey nach ihrem Heimatland benannt.

88. Radium

Radium,-i n. Strahlendes Ra - - 1898

lat. radius Strahl
Alle Atomformen dieses Elements sind radioaktiv, strahlen also.

89. Actinium

Actinium,-I n. Strahlendes Ac - - 1899

gr. aktis Strahl
Alle Atomformen dieses Elements sind radioaktiv, strahlen also.

90. Thorium

Thorium,-i n. „zu Thor gehörig“ Th - - 1828

altnordisch Thórr Donnerer
Vom schwedischen Entdecker (Jöns Jakob Berzelius) „nordisch“ benannt.

91. Protactinium

Protactinium,-i n. Erst Strahlendes Pa - - 1913

gr. prote aktis erster Strahl
Der Name ist die Verkürzung der Originalbezeichnung „Protoactinium“, mit der – philologisch etwas ungeschickt – ausgedrückt werden soll, dass ein Isotop des 92. Uran unter Umständen zu Protactinium und dieses zu 89. Actinium zerfällt, also Protactinium in der Zerfallsreihe vor Actinium kommt.

92. Uran

Uranium,-i n. „zum Himmel gehörig“ U - Uranat 1841

gr. uranos Himmel
Zur Zeit seiner Entdeckung ordnete man das Element (statt des noch unbekannten 84. Polonium) chemisch bei 34. Selen und 52. Tellur ein, es sollte daher auch einen „astronomischen“ Namen bekommen. Die Wahl fiel dann auf den Namen des einige Jahre zuvor entdeckten Planeten Uranus im Doppelsinn ‚Erde – Himmel’.

93. Neptunium

Neptunium,-i n. „zu Neptun gehörig“ Np - Neptunat 1940

lat. Neptunus Neptun
Hier beginnt die Reihe der nach oder durch künstlichen Kernumwandlungen gefundenen Elemente (obwohl Neptunium in geringsten Spuren natürlich vorkommt). Der Name ist die logische Fortentwicklung nach 92. Uran: Planet Neptun.

94. Plutonium

Plutonium,-i n. „zu Pluto gehörig“ Pu - Plutonat 1940

lat. Pluto, gr. Pluton Pluto
In der mit 92. Uran, 93. Neptunium beginnenden Reihe das logisch nächste, denn zum Zeitpunkt der Entdeckung galt der Kleinplanet Pluto noch als Planet.

95. Americium

Americium,-i n. „zu Amerika gehörig“ Am - - 1944

italienisch Amerigo der Vorname von A. Vespucci (dem zu Ehren Amerika benannt wurde)
95. Americium steht im Periodensystem unter 63. Europium, daher die Namenwahl.

96. Curium

Curium,-i n. „zu Curie gehörig“ Cm - - 1944

Maria Salomea Skłodowska-Curie, Pierre Curie
Das Ehepaar wurde wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Radioaktivität und der radioaktiven Elemente geehrt.

97. Berkelium

Berkelium,-i n. „zu Berkeley gehörig“ Bk - - 1949

irisch Berkeley, Ort der University of California
Das Element wurde nach seinem Entdeckungsort benannt wie das im Periodensystem darüber stehende 65 Terbium.

98. Californium

Californium,-i n. „zu Kalifornien gehörig” Cf - - 1950

California Kalifornien (nach einer Romanfigur)
Das Element wurde nach seinem Entdeckungsort, der University of California in Berkeley, benannt wie sein Vorgänger 97. Berkelium.

99. Einsteinium

Einsteinium,-i n. „zu Einstein gehörig“ Es - - 1952

Albert Einstein
Das Element wurde zu Ehren des Entdeckers des photoelektrischen Effektes und Entwicklers der Relativitätstheorie benannt.

100. Fermium

Fermium,-i n. „zu Fermi gehörig“ Fm - - 1952

Enrico Fermi
Das Element wurde zu Ehren des Errichters des ersten Kernreaktors benannt.

101. Mendelevium

Mendelevium,-i n. „zu Mendelejew gehörig“ Md - - 1955

Dmitri Iwanowitsch Mendelejew
Das Element wurde zu Ehren eines der Erfinder des Periodensystems benannt.

102. Nobelium

Nobelium,-i n. „zu Nobel gehörig“ No - - 1958

Alfred Nobel
Das Element wurde zu Ehren des Stifters der Nobelpreise benannt.

103. Lawrencium

Lawrencium,-i n. „zu Lawrence gehörig“ Lr - - 1961

Ernest Orlando Lawrence
Das Element wurde zu Ehren des Entwicklers des Zyklotrons benannt. Das Zyklotron und seine Weiterentwicklungen war wichtiges Werkzeug bei der Herstellung vieler der schweren Elemente.

104. Rutherfordium

Rutherfordium,-i n. „zu Rutherford gehörig“ Rf - - 1964

Ernest Rutherford, 1st Baron Rutherford of Nelson
Das Element ist das erste von einem halben Dutzend, die erst nach langem Hin und Her (und gelegentlich nach anderslautenden vorläufigen Benennungen) einen Namen erhielten, weil nicht immer klar war, welche der rivalisierenden Arbeitsgruppen aus den USA und der UdSSR (und ab Element 107 aus Deutschland) das Recht zum Namenvorschlag hatte – das Recht zur Namengebung hat sich sowieso die Internationale Union für Reine und Angewandte Chemie vorbehalten.
Es wurde schließlich zu Ehren des Entdeckers des Protons und der diversen Arten radioaktiven Zerfalls benannt,

105. Dubnium

Dubnium,-i n. „zu Dubna gehörig“ Db - - 1967

russisch Dubna, Ort des sowjetischen Kernforschungszentrums
Zum Namenstreit siehe bei 104. Rutherfordium.
Das Element wurde nach einem seiner Entdeckungsorte benannt.

106. Seaborgium

Seaborgium,-i n. „zu Seaborg gehörig“ Sg - - 1974

Glenn Theodore Seaborg
Zum Namenstreit siehe bei 104. Rutherfordium.
Das Element wurde schließlich nach dem Entdecker oder Hersteller einer Vielzahl von Isotopen und Elementen benannt.
Mit ihm wurde die Regel gebrochen, ein Element niemals nach einem noch lebenden Menschen zu benennen. (Die Benennung erfolgte 1997, Seaborg starb 1999.)

107. Bohrium

Bohrium,-i n. „zu Bohr gehörig“ Bh - - 1976

Niels Bohr
Zum Namenstreit siehe bei 104. Rutherfordium.
Das Element wurde schließlich trotz Namenähnlichkeit mit 5. Bor nach dem Entwickler eines wichtigen Atommodells benannt.

108. Hassium

Hassium,-i n. „zu Hessen gehörig“ Hs - - 1984

lat. Hassia Hessen
Zum Namenstreit siehe bei 104. Rutherfordium.
Das Element wurde schließlich nach dem Standortland der Entdeckergruppe (in Darmstadt) benannt.

109. Meitnerium

Meitnerium,-i n. „zu Meitner gehörig“ Mt - - 1982

Lise Meitner
Zum Namenstreit siehe bei 104. Rutherfordium.
Das Element wurde schließlich nach der Mitentdeckerin und Erforscherin der Kernspaltung benannt.

110. Darmstadtium

Darmstadtium,-i n. „zu Darmstadt gehörig“ Ds - - 1994

deutsch Darmstadt
Das Element wurde nach dem Ort seiner Entdeckung benannt.

111. Roentgenium

Roentgenium,-i n. „zu Röntgen gehörig“ Rg - - 1994

Wilhelm Conrad Röntgen
Das Element wurde nach dem Entdecker der X-Strahlen benannt, die seinen Namen erhielten und zur Elementerforschung viel beitrugen.

112. Copernicium

Copernicium,-i n. „zu Koppernigk gehörig“ Cn - - 1996

Nikolaus Koppernigk, genannt Copernicus
Das Element wurde nach dem Wirtschaftswissenschaftler und Astronomen benannt, der die Sonne in dem Mittelpunkt der Welt stellte.

113. Nihonium

Nihonium,-i n. „zu Nihon gehörig“ Nh - - 2012

Nihon, japanisch für „Japan“
Das Element wurde seit 2003 beschrieben, aber das Recht des Namensvorschlags bekam das japanische RIKEN-Institut nach Einer Veröffentlichung von 2012. Damit ist es das erste in Asien benannte Element.

114. Flerovium

Flerovium,-i n. „zu Fljorow gehörig“ Fl - - 1999

Georgi Nikolajewitsch Fljorow
Das Element wurde nach dem Physiker und Leiter des Laboratoriums für Kernreaktionen in Dubna benannt, der mit seinem Team mindestens drei Transurane (Rf, No, Db) erstdarstellte.

115. Moscovium

Moscovium,-i n. „zu Moskwa gehörig“ Mc - - 2004

Moskwa, russisch für Moskau
Das Element wurde von einem russisch-US-amerikanisch gemischten Team erstdargestellt - aber Lawrencium, Livermorium und Dubnium gibt es schon…

116. Livermorium

Livermorium,-i n. „zu Livermore gehörig“ Lv - - 2000

Livermore Robert Livermore, ein Farmer, auf den der Ortsname zurückgeht
Das Lawrence Livermore National Laboratory in Livermore/Kalifornien ist der Entsendungsort für einen Teil der Gruppe, die dieses Element in Dubna erstdarstellte.

117. Tenness

Tennessum,-i n. „zu Tennessee gehörig“ Ts - - 2010

Tenessee war der indianische Name einer Ortschaft; das Oak Ridge National Laboratory in Tennessee ist der Entsendungsort für einen Teil der Gruppe, die dieses Element in Dubna erstdarstellte.
Entsprechend den anderen Gruppenmitgliedern Fluor (ngl. Fluorine), Chlor (engl. Chlorine) usw. heißt das englisch „Tennessine“ benannte Element auf deutsch „Tenness“ und hat lateinisch das -um, nicht -ium, des Nichtmetalls.

118. Oganesson

Oganesson,-i n. „zu Oganesjan gehörig“ Og - - 2010

Juri Z. Oganesjan war leitender russischer Forscher der gemischt russisch- US-amerianischen Gruppe, die dieses Element in Dubna erstdarstellte.
Entsprechend den anderen Gruppenmitgliedern Argon, Neon, Xenon, Radon hat das Element einen Edelgas-Namen. Es ist das zweite (nach Seaborgium), das nach einem noch lebenden Menschen benannt wurde.

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