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o-deklination

o-Deklination

Maskulinum auf -us
Kasus Singular Plural
Nominativ dominus dominī
Genitiv dominī dominōrum
Dativ dominō dominīs
Akkusativ dominum dominōs
Ablativ dominō dominīs

Diese Vokabeln bilden im Singular den besonderen Vokativ auf -e

Neutrum auf -um
Kasus Singular Plural
Nominativ forum fora
Genitiv forī forōrum
Dativ forō forīs
Akkusativ forum fora
Ablativ forō forīs
Ausnahme: Neutrum auf -us
Kasus Singular Plural
Nominativ virus vira
Genitiv virī virōrum
Dativ virō virīs
Akkusativ virus vira
Ablativ virō virīs

(so sonst nur noch vulgus)

Einige Nomina der o-Deklination enden im Nominativ Singular auf -r. Sie werden abgesehen davon gebeugt, als würde dieser Nominativ auf -rus enden (und tatsächlich gibt es manchmal beide Vokabeln: prosper und prosperus, socer und socerus). Wenn der Nominativ in der Vollform vor dem –rus einen Vokal hatte, wird dieser beibehalten. Dumm ist nur, dass bei Nominativen ohne Vokal vor dem –rus bei der Verkürzung ein e eingeschoben wurde: -brus wurde –ber usw. Man erkennt am Nominativ auf –er allein also nicht, ob das e vor dem r nun eingeschoben wurde oder nicht. Das ist aber wichtig zu wissen: Die Wörter mit eingeschobenem e (das sind die meisten der Wörter auf –er) werfen das e vor dem r in den übrigen casus (den casus obliqui) aus und beugen

Kasus Singular Plural
Nominativ ag-e-r agri
Genitiv agrī agrōrum
Dativ agrō agrīs
Akkusativ agrum agrōs
Ablativ agrō agrīs

Knapp zwei Dutzend Vokabeln behalten das e aber bei und beugen

Kasus Singular Plural
Nominativ puer pueri
Genitiv puerī puerōrum
Dativ puerō puerīs
Akkusativ puerum puerōs
Ablativ puerō puerīs

Es sind dies: puer, gener, socer, vesper, liberi pl., die Adjektive liber, asper, miser, tener, prosper, lacer und adulter (letzteres auch als Substantiv), das Pronominaladjektiv alter (mit alterīus als Gen.Sg. und alterī als Dat.Sg. in allen Genus, wie bei Pronominaladjektiven üblich!) und die Nomina auf -fer und -ger wie signifer, frugifer, armiger (wenn „-ger“ also „-tragend“ bedeutet; nicht z.B. niger, nigra, nigrum „schwarz“).

dexter kann auf beide Arten gebeugt werden.

Zu den sehr wenigen Vokabeln dieser Gruppe mit einem anderen Vokal als e gehören vir (der Mann) mit seinen Komposita wie triumvir usw. sowie satur, satura, saturum „satt“ und camur, camura, camurum „gekrümmt“.

Der Genitiv Plural lautet also regelmäßig bei allen Vokabeln der o-Deklination auf -ōrum. In einigem Fällen wird aber auch der „altehrwürdige“ Genitiv Plural auf -um benutzt, nämlich bei Kultwörtern und Amtsbezeichnungen: deus bildet auch den Plural , deum, dīs, deos, dīs; superus bildet auch superum, die mit -vir zusammengesetzten Amtstitel bilden regelmäßig triumvirum, decemvirum usw., der Leiter der Pioniereinheit ist der praefectus fabrum (die Handwerkergilde aber collegium fabrorum).

Bei Maß, Gewicht und Münze, also im Handelsgebrauch, findet sich dieser Genitiv ebenfalls: nummum, iugerum, modium, sestertium statt -ōrum.

Schließlich bilden die Personalpronomina (siehe dort) unter bestimmten Umständen nostrum und vestrum.

locus, -i m. „Ort“ bildet neben dem zu erwartenden masculinen Plural loci „Stellen, besonders in Schriftstücken“ auch noch den neutralen Plural loca „Plätze, Orte, Gegend“.

Ausländische Namen werden so gut wie nie nach der -er-Konjugation gebeugt, allenfalls bilden griechische Namen auf -andros wie Alexandros neben der normalen Latinisierung Alexandrus, Alexandri… auch noch den Nominativ (und Vokativ) Alexander; auch ein Antipater, Antipatri… ist üblich (und das, obwohl pater „Vater“ gar nicht zur o-Deklination gehört!).

Von einigen anderen Vokabeln ist bekannt, dass es Fremdwörter sind, sie haben sich aber ganz dem Lateinischen angepasst wie conger, congri der Meeraal.

Die griechischen Namen und Wörter auf -os, -on gehen im Lateinischen nach der o-Deklination auf -us, -um.

Beibehalten der griechischen Endung -on statt -um kommt vor. Die Wörter auf -ōn wie Amazōn, Amazonis „Amazone“ sind aber meist konsonantisch, ebenso die auf -ōs.

Außerdem werden die griechischen Namen auf -eus behandelt, als endeten sie auf -us. (Das tun sie ja nicht wirklich, die Endung wird wie im Deutschen Preuß’ oder Heuss oder Zeus ausgesprochen!) Der Vokativ lautet in diesem Fall auf -ëo: Atreo von Atreus, bei Vokalhäufung aber auf -eu (nicht -ëu; Agyieu zu Agyieus, um so einen mehrfachen Hiatus (ein Aneinanderstoßen von unverschmelzenden Vokalen) zu vermeiden.

o-deklination.txt · Zuletzt geändert: 2020/12/08 19:49 (Externe Bearbeitung)