Gratiam tibi ago(ich danke dir) Miguel,nun würde mich noch interessieren,ob das Prädikatsnomen beim Verb stehen muss ?
z.B.Domi novae magnae sunt.
Die neuen Wohnungen(Häuser) sind groß.
Re: Exercitatio
Miguel am 20.5.17 um 1:20 Uhr, überarbeitet am 20.5.17 um 8:12 Uhr (Zitieren)
Ein einfacher Satz besteht aus Subjekt und Prädikat. Das Prädikatsnomen füllt die Satzstelle Prädikat, wie auch ein Verb. In deinem Beispielsatz „Domus novae magnae sunt“ gibt es allerdings kein Verb (abgesehen von dem Hilfsverb esse, das aber nicht alleine stehen kann), sondern ein Prädikatsnomen.
Das Subjekt (domus) wird durch ein Attribut näher bestimmt (hier ein Adjektiv „novae“; es kann aber z.B. auch ein Substantiv attributiv verwendet werden, das nennt sich dann Apposition). Das Attribut steht meist hinter dem Bezugswort (Substantiv), auf das es sich bezieht (domus novae).
Im Sing. Nom. u. Vok. regelm. domus; Akk. regelm. domum; Genet. archaist. domi = des Hauses (klass. nur = zu Hause, s. oben); ebenso archaist. domuis (Varro sat. Men. 522. Nigid. bei Gell. 4, 16, 1) u. domos, August. bei Suet. Aug. 87, 2. Mar. Victor, art. gr. 1, 4, 6, p. 9, 4 K., u. domuus, Corp. inscr. Lat. 2, 12*. Plin. 34, 84 D., u. domui = zu Hause ( Cic. Tusc. 1, 51; de off. 3, 99. Tac. ann. 16, 26), klass. domus: Dat. archaist. domo (Corp. inscr. Lat. 3, 6463. Cato r.r. 134, 2. Hor. ep. 1, 10, 13) u. domu (Corp. inscr. Lat. 3, 231 u. 5, 1220), klass. domui: Abl. gew. domo, doch auch domu (selbst bei Cic., zB. Verr. 5, 128 u. Phil. 2, 45; vgl. Quint. 1, 6, 5). Im Plur. Nom. regelm. domus: Akk. domus u. (vorherrschend) domos: Genet. domuum u. domorum (selten domûm, Arnob. 3, 41 R.): Dat. u. Abl. domibus, Vgl. übh. Neue-Wagener Formenl.3 Bd. 1. S. 771 ff. u. Georges Lexik. d. lat. Wortf. S. 227.
@Miguel: Halte dich am besten an die Tabelle für die u-Deklination auf Seite 77 in deinem Lehrbuch. Die Ausnahmen sind für den Anfang des Lateinstudiums nicht so wichtig.
Re: Exercitatio
Miguel am 20.5.17 um 8:40 Uhr, überarbeitet am 20.5.17 um 8:44 Uhr (Zitieren)
Das ist ein wirklich unregelmäßiges Wort - ich ergänze meine Tabelle direkt mal.
Vielleicht ist es besser, wenn ich mir domus, domus f. erst mal nur als u-Dekl. merke - ich hatte nämlich gestern (nur noch) im Hinterkopf, dass das komisch dekliniert wird.
laeti kann attributiv und prädikativ sein.
Beide Übersetzungen sind möglich. Es kommt auf den Kontext an.
Den Artikel würde ich im 1. Fall weglassen, da wohl keine bestimmten Leute gemeint sind.
Hodie cum birotam vehebam in horti.Ich fuhr heute mit dem Rad in einen Park.
Ibi unus liberum de historia legebam.Dort las ich ein Buch über Geschichte.
Nunc disco latinum et televideo.Jetzt lerne ich Latein und sehe fern.
radfahren= birota vehi (vehi= Deponens)
in+ Akkusativ auf die Frage: wohin?
horti= Gen. Sng. oder Nom. Plural!
unus müsste im gleichen Casus stehen wie das zugehörige Nomen. Hier ist „ein“ der unbestimmte Artikel, den gibt es in Latein nicht. Oder willst du sagen, dass du nur ein Buch gelesen hast und nicht mehrere?
Latein= lingua Latina
Ich hoffe, ich habe dir den Fernsehabend nicht verdorben!
(mit horti meinte ich den Lokativ und nicht den Genitiv)
Meine Überlegungen:
Heisst das laut Klaus,dass man den Lokativ nicht lernen braucht und stattdessen für eine Ortsangabe einfach..in+ Akkusativ verwendet???
Jetzt versuche ich den zweiten und dritten Satz nochmal.
Ibi liberum de historia legebam.
Nunc disco lingua latina et televideo.Wenn dieser Satz richtig ist,sind meine Grammatikkentnisse sehr schlecht
@Klaus:falls du Recht hast und man librum ohne e schreibst , würde ich gerne wissen,welches Wörterbuch du empfehlen kannst,ich benutze „frag-caesar.de“ und dort ist der Akkusativ von liber mit liberum /liberom angegeben.
@Klaus,ich glaube das ich danach schon gefragt habe,die Formen conveniam und convenibo habe ich von der Seite fragcaesar.de,ich suche meist in verschiedenen Wörterbüchern und es gibt leider meistens mehrere Möglichkeiten....
Convenibo ist nur bei Plautus Cas. 548 im Altlateinischen belegt. Das ist nicht der Standard. Man nimmt die klassischen Futurendungen der i-Konjugation also conveniam, convenies ...usw.
Re: Exercitatio
Klaus am 25.5.17 um 11:20 Uhr, überarbeitet am 25.5.17 um 11:20 Uhr (Zitieren)
Bevor der Fisch sich mit literarischen Besonderheiten beschäftigt, sollte er zunächst die Präpositionen mit den entsprechenden Casus auswendig lernen.
Utor die venere.Ich genieße den Freitag.
Uterus parva pecunia. Du brauchst wenig Geld.
Utitur Computatro.Er/Sie benutzt den Computer.
Utimur quinque amicis.Wir haben fünf Freunde.
Ich habe mich verschrieben und meinte natürlich:
Uteris parva pecunia.
Re: Exercitatio
filix am 27.5.17 um 0:44 Uhr, überarbeitet am 27.5.17 um 0:44 Uhr (Zitieren)
Du verwechselst „brauchen“ im Sinne von „gebrauchen/nutzen/genießen“ mit „brauchen“ i.S.v. „benötigen“.
„Quid tibi pecunia opus est si uti non potes?“ (Publilius Syrus) = „Wozu brauchst du Geld, wenn du es nicht brauchen kannst?“
Wie genau ist es eigentlich im lateinischen mit der Verwendung von Perfekt und Präteritum?
Ich meine für mich macht es keinen Unterschied,ob man sagt/schreibt:er war oder er ist gewesen...
Interessant is ja auch ,dass die Deutschen das Präteritum bevorzugen und die Österreicher das Perfekt.
Was wird eigentlich in der deutschsprachigen Schweiz öfter verwendet?
Re: Exercitatio
Klaus am 29.5.17 um 13:55 Uhr, überarbeitet am 29.5.17 um 14:10 Uhr (Zitieren)
Wenn überhaupt, kann von einer Dominanz des Perfekts als Erzähltempus in der süddt. Umgangssprache gesprochen werden. Das Phänomen breitet sich aber immer weiter aus und macht weder vor dem Norden noch vor schriftlichen Texten halt.
Naja...nicht nur im angrenzenden Salzburger Land..
Da ich aus den südostbayerischen Bergen stamme und wohne:
Es gibt bei uns im Dialekt kein Imperfekt...ist verpönt und spricht niemand. ;-)
Für uns in den Bergen klingt Imperfekt sehr ungewöhnlich. Meine Oma, die Fremdenvermietung (Zimmervermietung an Urlauber) betrieben hat, hat immer gesagt: „Woißt du wia der gred hod: Ich dachte..Des sogt bei ins koana. Konn ma ned sogn: I hab ma dacht...“;-)
In der Notaufnahme bei uns:
"Wia hams denn des gmacht? Bist umgnickt? Wia host denn des gmacht?. Da miaß ma des Sprunggelenk rötgn. ;-)
So laaft des bei ins..
Ja, die Theorie, filix. ;-)
Die Realität des Berchtesgadener Dialekts und des angrenzenden österreichischen Tennengaus zeigt die Realität der „Bergler“...Für den Erhalt des Dialekts müssen wir Gott sei Dank noch nicht kämpfen wie in anderen Regionen.
Noch einmal kurz zu den Modalverben („Oanzig de zwoa Veabn “’sei„ und “woin„ haum im Boarischn schau an Impeafekt. Des güt fia olle boarischn Dialekt.“) Wie steht es mit „können“ z.B. in „Es war so dunkel, ich konnte nichts sehen.“?
Wer im Vorschulalter in so einem Dialekt aufwachsen musste, braucht sich über schlechte
Deutsch- und Fremdsprachennoten nicht zu wundern. Für viele können darüberhinaus u.a. gerade bayerische (Extrem)Dialekte zum Karrierekiller werden, wenn sie nicht rechtzeitig parallel um die Standardsprache bemüht haben.
Was sich für Außenstehende ganz amüsant anhören mag, kann für die „Betroffenen“ mit enormen, diversen Nachteilen verbunden sein, die Dialektfanatiker gerne verschweigen bzw. nicht wahrhaben wollen.
Dialekte gehören in die Privatsphäre und haben z.B. in einer globalisierten Wirtschaft nichts verloren.
In dubio pro Standardsprache!
Der totale Blödsinn. Wir mussten in der Schule auch hochdeutsch sprechen. Das war Pflicht. Deswegen waren wir als Schüler weder blöder in der Voksschule oder schlechter in Deutsch oder Fremdsprachen. Der Dialekt ist ein Teil unserer Identität. Im KH hat es sogar Vorteile als Arzt, wenn du mit der Bevölkerung in der ihr eigenen Sprache sprichst.
Re: Exercitatio
Lateinhelfer am 30.5.17 um 21:38 Uhr (Zitieren) II
Sehr interessant ist ja Südtirol: Ihr Tirolerisch lassen sie sich auch nicht nehmen. Die Standardsprache ist schön und gut. Soll man sich deswegen seine Identität und Dialekt nehmen lassen?
Im Grödnertal oder auch im Gadnertal wird zu 70 bis fast 100% Ladinisch gesprochen, aber: Die Kinder sind der Wahnsinn (hab ja selbst 3): Sie sind dreisprachig durch die Lage des Tals und durch die Schule: Sie sprechen italienisch, ladinisch und deutsch.
Mein Vater sagte immer: Wir haben einen Vorteil: Hochdeutsch ist für uns kein Problem, wir verstehen alle, aber wie sieht es umgekehrt aus... ;-)