Du hättest nur kurz über den Ausdruck in Klammern (Zierde) nachdenken müssen, um zu erkennen, dass „decus alicuius“ lediglich das Objekt des Stolzes bezeichnet, nicht aber das gesuchte positiv besetzte Hochgefühl, für das das Lat. keine genaue Entsprechung kennt.
Den Verdacht habe ich, daß zu dem erfragten Spruch „superbia“ passen würde.
Re: Tattoo
Klaus am 24.6.17 um 12:29 Uhr, überarbeitet am 24.6.17 um 12:45 Uhr (Zitieren)
Salve Graecule salvator, ich zerbreche mir den Kopf, und du findest die einfache Lösung. Ich dachte immer, „superbia“ hätte nur eine negative Bedeutung.
II) im guten Sinne = das Hochgefühl, stolze Selbstgefühl, (Georges)
Das könnte doch gemeint sein, oder?
Re: Tattoo
filix am 24.6.17 um 13:47 Uhr, überarbeitet am 24.6.17 um 13:56 Uhr (Zitieren)
Dass „superbia“ zumeist negativ gebraucht wurde, geht wohl eindeutig aus dem Georges hervor - auch Horaz ergänzt in der unter II) angeführten Stelle aus dem berühmten carmen 3,30 „sume superbiam“ durch „quaesitam meritis“, um die Verdienste als Maß für „superbia“ festzusetzen, das hier im Übrigen gar nicht so leicht zu verstehen ist und sehr wahrscheinlich kein Gefühl bezeichnet: https://books.google.de/books?id=LgRYAAAAcAAJ&pg=PA7. Entsprechend übersetzt Kytzler „Greife den stolzen Preis, der gebührt dem Verdienst ...“. In Tacitus' „Nec tantam Vespasiano superbiam, ut privatum Vitellium pateretur“ handelt es sich bei „superbia“ schwerlich um das, was hier gesucht wird, nämlich das gute Gefühl, das einem die eigenen Leistungen, mögen sie in den Augen der anderen auch längst verblasst sein, einflößen.