Hallo! Könnt mir mir bitte helfen den Text eines Epitaph zu übersetzen?
Der Verstorbene hieß Paul Lobwasser:
(PS: ob jeder Buchstabe korrekt ist, bin ich mir nicht sicher)
" LOCE (?) FIDEM PAVLVS QVO LOBWASSERVS AMORS
DEFIXI IN CRISTUM SIGNA BENIGNA DARET
EN FAMAM PATRIA QVO LAVIAE LAYDERN VRBE
FVNDEREI ATERNOS VNDA LABVNDA SONOS
HANC FINGI; PINGI; SCVLPI STAFVIQVE SACRATA
VIVVS ADHVC STATAM SEDE VEI ADE CVPII
LLE BEATVS HOMO EST CVI PASSIBVSAMRVLAT AEQV
GLORIA VERA SOLO GRATIA DIVA POLO "
LOCE (?) FIDEM PAVLVS QVO LOBWASSERVS AMORS
DEFIXI IN CRISTUM SIGNA BENIGNA DARET EN FAMAM PATRIA QVO LAVIAE LAYDERN VRBE FVNDEREI ATERNOS VNDA LABVNDA SONOS
HANC FINGI; PINGI; SCVLPI STAFVIQVE SACRATA
VIVVS ADHVC STATAM SEDE VEI ADE CVPII LLE BEATVS HOMO EST CVI PASSIBVSAMRVLATAEQV
GLORIA VERA SOLO GRATIA DIVA POLO "
Verbesserungsversuch:
LOCO FIDEM PAVLVS QVO LOBWASSERVS AMORIS
Von cupii= cupivi hängt der AcI ab:
DEFIXI IN CHRISTUM SIGNA BENIGNA DARET
ET FAMAM PATRIA QVO LAVIAE LAYDERN VRBE
FVNDERET AETERNOS VNDA LABVNDA SONOS
HANC FINGI; PINGI; SCVLPI STATVIQVE SACRATA
VIVVS ADHVC STATVAM SEDE VEL AEDE CVPII
ILLE BEATVS HOMO EST QVI PASSIBVS AMBVLAT AEQVIS
GLORIA VERA SOLO GRATIA DIVA POLO "
Die Übersetzung ist an einigen Stellen schwierig.
Mein unvollständiger Versuch:
Es war noch zu Lebzeiten mein Wunsch, dass an dem Ort, an dem P.L. als
Treue in seiner fest verwurzelten Liebe zu Christus reichliche Zeichen gab/setzte
und den (guten) Ruf verbreitete ... diese Statue geformt, bemalt, gemeißelt und
aufgestellt werde an einem heiligen Platz oder in einem Tempel/Gotteshaus
Glücklich ist jener Mensch, der mit gerechten Schritten/in Gerechtigkeit wandelt,
(ihm) allein ist wahre Ruhm und göttliche Gnade
Ich versuche es ein zweites Mal von der zweiten Hälfte an:
Ich begehrte, dieses Statue noch zu meinen Lebzeiten zu zu konzipieren, zu bemalen, zu behauen und aufzustellen am heiligen Wohnsitz bzw. Tempel.
Der ist ein seliger Mensch, der mit gleichmäßigem Schritte geht, als wahrer Ruhm dem Erdboden, als göttliche Gnade dem/vom Himmel.
@espan: Zu den letzten Anmerkungen muss man leider sagen , das hier regelmäßig ein oder mehrere Trolle kleckern.
filix am 2.5.20 um 20:33 Uhr, überarbeitet am 2.5.20 um 20:47 Uhr (Zitieren) I
Nein, u- sollte anzeigen, dass LOCO an dieser Stelle nicht ins Versmaß passt.
Ich lese:
ECCE FIDEM! PAULUS QUO LOBWASSERUS AMORIS
DEFIXI IN CHRISTUM SIGNA BENIGNA DARET
EN FAMAM! PATRIA QUO LAUTAE LAUDIS IN URBE
FUNDERET AETERNOS UNDA LABUNDA SONOS
HANC FINGI, PINGI, SCVLPI STATVIQVE SACRATA
VIVUS ADHVC STATUAM SEDE VEL AEDE CUPIT
ILLE BEATUS HOMO EST CUI PASSIBVS AMBVLAT AEQVIS
GLORIA VERA SOLO GRATIA DIVA POLO.
„CUPĪT“ wäre demnach eine seltene kontrahierte Perfektform (vgl. https://books.google.de/books?id=G9pBY2OAFSoC&pg=PA158), die a) ins Metrum sich fügt, b) die Tempora davor erklärt und c) auch den Sinn von „vivus adhuc“ nicht stört, Paul Lobwasser hat sich diese Statue also zu Lebzeiten gewünscht. „QUO“ hier wohl gleich „UT EO“ im Sinne von „damit dadurch“. „LAUTAE LAUDIS ... UNDA LABUNDA“ spielt offensichtlich mit der Bedeutung des Eigennamens „LOB-WASSER“.
Sieh, was für ein Glauben! Dass Paul Lobwasser wohltätige Zeichen seiner fest auf Christus gerichteten Liebe gebe, sieh, welch ein Ruhm! - dass in der Heimatstadt des „Sauber- Wassers“ das strömen wollende Wasser ewig Geräusche von sich geben soll (wenn das stimmt- was für eine Art sich auszudrücken...für einen Brunnen oder Brunnenfigur?)
...begehrt er , dass am heiligen Wohnsitz und Tempel diese Standbild noch zu Lebzeiten erfunden, bemalt, behauen und aufgestellt wird.
Jener ist ein seliger Mann, dem mit gleichen Schritten ( im Gleichtakt) ergeht wahrer Ruhm vom Erdboden und göttliche Gnade vom Himmel.
Pu! Das ist ein Versuch nach filix´ Hilfestellung.
Sinngemäße Übersetzung der Inschrift deute ich also mit Eurer Hilfe so:
"Es war noch zu Lebzeiten mein Wunsch, dass an dem Ort, an dem Paul Lobwasser
als Treuer in seiner fest verwurzelten Liebe zu Christus, reichliche Zeichen setzte
und die gute Nachricht verbreitete wie ein ewig lobendes Wasser.
Diese Statue geformt, bemalt, gemeißelt und aufgestellt soll werden
an einem heiligen Platz oder in einem Gotteshaus.
Glücklich ist jener Mensch, der mit gerechten Schritten wandelt,
wahrer Ruhm auf der Erde, göttliche Gnade im Himmel."
Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege!
Re: Inschrift Epitaph anno 1606
filix am 2.5.20 um 21:45 Uhr, überarbeitet am 3.5.20 um 3:24 Uhr (Zitieren) IV
„Siehe den Glauben! Damit (auf diese Weise) Paul Lobwasser reiche Zeichen seiner fest auf Christus gerichteten Liebe gibt - siehe den Ruhm! - damit in der Vaterstadt lauteren Lobes herabstürzendes Wasser (herabstürzende Woge) ewige Klänge verströmt, hat er zu Lebzeiten sich gewünscht, dass dieses Standbild erdacht, entworfen, (in Stein) gehauen und aufgestellt wird am heiligen Sitz und Tempel. Glücklich ist jener Mensch, dem im Gleichschritt einhergeht wahrer Ruhm auf Erden, göttliche Gnade im Himmel.“
Eine Beschreibung des offenbar verlorenen Kunstwerkes findet sich bei Walter Hentschel: Denkmale sächsischer Kunst; die Verluste des zweiten Weltkrieges (Akademie-Verlag 1973).