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Idea in aeternitate es Deus — 412 Aufrufe
Redrak am 31.8.23 um 21:55 Uhr (
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Idea in aeternitate est Deus, sed in novitate est creatura, sicut figura archae, quae in meditatione carpentarii fuit nova. Ipsa autem deducta de potentia in actum fuit antigua. (...) Divinus enim intelligens in suo proprio intelligibili infinito et aeterno attingit omnes novitates, ab omni subiecto creato denudatas. Quae quidem novitates sunt ideae divinae: sed per tertiam speciem eiusdem regulae sunt novae, finitae et terminatae.
Meine Übersetzung:
Die Idee ist Gott in der Ewigkeit, aber in der Neuheit ist es ein Geschöpf, wie die Figur der Arche, die in der Meditation des Zimmermanns neu war. Aber sie selbst wurde von der Potenz in die Tat umgesetzt. (...) Denn der göttliche Intellekt gelangt in seiner eigenen unendlichen und ewigen Verständlichkeit zu allen neuen Dingen, entkleidet von jedem geschaffenen Subjekt. Diese Neuheiten sind zwar göttliche Ideen, aber durch die dritte Art derselben Regeln sind sie neu, endlich und begrenzt.
Re: Idea in aeternitate es Deus
Die Idee in Ewigkeit ist Gott, in Neuheit jedoch Geschöpf, wie die Gestalt der Arche im Denken des Zimmermannes neu war. Sie selbst jedoch, von der Möglichkeit in die Wirklichkeit überführt, war alt (antiqua). Göttliches Erkennen/Göttliche Vernunft (eigentlich sollte es divinum intelligens heißen oder intellectus wie in manchen Ausgaben*) rührt in dem ihm/ihr eigentümlich unbegrenzten und ewigen Erkennbaren an alle Neuheiten, von allem geschaffenen Subjekt entblößt. Diese Neuheiten sind nämlich göttliche Ideen, jedoch gemäß der dritten Art selbiger Regel neu, endlich und begrenzt.
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https://books.google.de/books?id=DsKcYcCLWtUC&pg=PA351Re: Idea in aeternitate es Deus
Meine freie ÜS:
In der Ewigkeit/Zeitlosigkeit ist Gott die Idee, aber in ihrer Neuartigkeit ist sie das Geschöpf wie die Gestalt einer Kiste, die in der Gedankenwelt des Zimmermanns neu war.
Sie selbst aber, die von ihrer Möglichkeit in die Wirklichkeit überführt wurde, war schon lange da.
Denn der göttliche Erkennende steht in seinem für ihn typischen grenzenlosen und zeitlosen Erkennbaren in Verbindung mit allem möglichen Neuen, das keinerlei geschaffenes Subjekthaftes enthält.
Diese Neuartige/Noch-nie-Dagewesene freilich sind Ideen Gottes.
Gemäß dem 3. Grundsatz/Aspekt derselben Regel/Logik sind sie endlich und haben Grenzen.
Re: Idea in aeternitate es Deus
Fantastisch, dankeschön.